Man schrieb das Jahr 1997, in dem von Japan aus in Deutschland eine Innovation in den Kinderzimmern Einzug hielt: Das „Tamagochi“ war geboren, ein eiförmiges elektronisches Haustier, das von den Kids alle Aufmerksamkeit forderte, „gefüttert“ zu werden und keinen Raum für andere Dinge ließ. Wenn Eltern wie Lehrer zu verzweifeln schienen und untereinander telefonisch Rat suchten, hielten sie kein Smartphone in den Händen. Es waren Mobilgeräte, denen man eher die Bezeichnung „Knochen“ oder „Ziegelsteine“ gab. Hightech hatte, im Vergleich zu heute, eine andere Dimension: große Geräte mit kleiner Leistung.
Aufbruch in eine hoch technologisierte Welt
In jener Zeit, als die elektronische Welt noch überschaubar war, wurde im thüringischen Magdala die SK-tronic aus der Taufe gehoben. Mit gerade mal zwei Mitarbeitern und zwei Kunden ging man in dem Jahr daran, die Zeichen der Zeit für sich zu nutzen und als Einzelunternehmen Produktentwicklern mit der Elektronikfertigung zur Seite zu stehen.
Mit der fortschreitenden Einbindung der Hightech-Elektronik in die industrielle Fertigung kamen neue Produkte auf den Markt, die sowohl im öffentlichen wie privaten Bereich die Vorzüge der Elektronik verdeutlichten. Fachspezialisten und Fertigungsunternehmen, die sich auf intelligente Lösungen verstanden, waren gefragt. Die Bestückung der Leiterplatte war von Anbeginn das Kerngeschäft der Thüringer. Die Gründer der SK-tronic hatten dabei ein erklärtes Ziel: unter den Mitbewerbern als Unternehmen zu bestehen, das auf Qualität setzt. So schaffte man es bereits 2001, die Fertigungsprozesse nach EN ISO 9001:2001 zertifizieren zu lassen. Bis heute kann das Unternehmen diesen Standard ohne Unterbrechung für sich verbuchen.
Im Laufe der Zeit wurden die Aufgaben komplexer, vielfältiger. Es galt, die betrieblichen Abläufe durch eine neue Organisationstruktur möglichst effizient zu gestalten. Entscheidenden Einfluss darauf nahm das 2007 installierte ERP-System. Selbst Fertigungs- und Beschaffungsprozesse für hochkomplexe Baugruppen konnten nun sicher und zeitplangerecht durchgeführt werden.
Einen weiteren Sprung in die präzise Fertigung machte das Unternehmen 2011 beim Lotpastenauftrag. Mit dem Übergang vom Schablonendruck zum Jetprinting setzte der Elektronikfertiger bewusst auf eine Technologie, die mehr den Anforderungen des Marktes und den Bedürfnissen seiner Kunden entsprach. Sie galt damals schon in der Anwendung als hochflexibel und universell einsetzbar. Die Zeitersparnis im Fertigungsprozess als Folge, führte zur schnelleren Auftragsverarbeitung und zudem zu effizienteren Kapazitätsauslastungen.
Unternehmerischer Erfolg zwingt zum Umdenken
Als man 2011 die Umstellung des Unternehmens von der Personengesellschaft zur SK-tronic GmbH vollzog, geschah dies aufgrund gestiegenen Wachstums und der zwangsläufig höheren Investition. Sie erreichte 2015 mit dem Umzug, nur einen Steinwurf vom alten zum neuen, jetzigen Firmenstandort in Magdala entfernt, ihren vorläufigen Höhepunkt. So setzte man, ganz im Zeichen der damaligen Marktentwicklung, gleich dreifach auf die Erneuerung und Ausweitung des unternehmenseigenen Geräteparks – den Beginn der SMD-Linienfertigung, der Einführung des Selektivlötverfahrens wie auch der Integration der Lackier-Technologie.
Bis heute erweist sich für die SK-tronic der damals ferne Blick in die Zukunft als kluge Investition: Nicht nur, dass damit das Unternehmen inzwischen 40 Beschäftigte in Lohn und Brot hält und rund 100 Kunden aus der Industrie und Medizintechnik bedient. Das architektonische Konzept des eigenen Firmengebäudes und die Überlegung, auf einem größeren Grundstück zu bauen, birgt auch für die Zukunft modulare Erweiterungsmöglichkeiten. Bereits im Fokus stehen konkrete Schritte zum Ausbau der Fertigungskapazität, der Umstellung der Energieversorgung auf Solartechnik und die Implementierung eines wachstumsadäquaten ERP-Systems.
Den Nachwuchs fördern, die Existenz sichern
Berufliche Nachwuchsförderung erfolgreich anzugehen, ist inzwischen eine Herausforderung in vielen Branchen und Unternehmen, bundesweit. Die SK-tronic geht diese Aufgabe ab 2023 gezielt an, in der eigenen Region für die Berufsbilder „Elektroniker für Geräte und Systeme“ (m/w/d) und „Industrieelektroniker“ (m/w/d) eigene Ausbildungsplätze anzubieten und so langfristig Fachkräfte für sich zu gewinnen.